Hundefutter selbst machen – 3 wichtige Hinweise

Vegetarisches Hundefutter, selbstgemachte Snacks und BARF für deinen Hund

Es gibt verschiedene Gründe sich zu überlegen, ob es vielleicht sinnvoll wäre, das Futter für seinen eigenen Hund selbst herzustellen. Mindestens einer von ihnen hat dich wahrscheinlich auf die Suche nach Informationen über selbstgemachtes Hundefutter getrieben.

Ist es, weil…

… dein Hund allergisch auf sein aktuelles Futter reagiert?

… du eigentlich gar nicht weißt, welche Inhaltsstoffe du deinem Hund verabreichst?

… du die Qualität des Hundefutters kontrollieren möchtest?

… du überlegst, auf vegetarisches Hundefutter umzusteigen?

In diesem Artikel möchten wir dir einen Überblick geben, worauf du bei der eigenen Herstellung des Hundefutters achten solltest. Am Ende geben wir dir einige Rezepte mit, falls du dich direkt an die Umsetzung machen möchtest.

1. Giftige und unverträgliche Nahrungsmittel für den Hund

Bevor du mit der eigenen Herstellung von Hundefutter beginnst, ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel du nicht verwenden kannst.

  • Rohes Schweinefleisch: Dies kann den tödlichen Aujeszkyschen Virus enthalten. Gut durchgekocht oder gegart ist es kein Problem, trotzdem solltest du sicherheitshalber besser auf andere Fleischsorten zurückgreifen.
  • Gewürze, Knoblauch & Zwiebeln: Hunde sollten auf keinen Fall Lauchgewächse zu sich nehmen, da sie für den Hund giftige Schwefelstoffe enthalten. Diese zerstören die roten Blutkörperchen deines Hundes, was zu einer Blutarmut oder sogar zum Tod führen kann. Zu viel industriell hergestelltes Salz und andere Gewürze sind ebenfalls unverträglich für den Hund. Das bedeutet jedoch nicht, dass Salz an sich gesundheitsschädlich ist – gewisse Mengen sind wichtig für eine gesunde Körperfunktion.
  • Rohe Kartoffeln, Auberginen & Tomaten: Diese drei Gemüsesorten erhalten Solanin, was für Hunde giftig ist. Besonders noch grüne Tomaten und keimende, rohe Kartoffeln sind gefährlich. Gekocht sind jedoch sowohl Kartoffeln als auch Tomaten unbedenklich.
  • Schokolade: Je dunkler die Schokolade, desto giftiger für den Hund. Denn in der dunklen Schokolade ist der Kakaoanteil besonders hoch, der wiederum Theobromin enthält – ein für Hunde giftiger Stoff.
  • Obstkerne, Nüsse & rohe Hülsenfrüchte: Obst an sich an Hunde zu verfüttern, ist in der Regel kein Problem. Die Kerne jedoch sind aufgrund des Inhaltsstoffes Cyanid gefährlich, da sie nach Umwandlung die Zellteilung blockiert und Zellen absterben lässt. Nüsse sollten aufgrund ihres hohen Fettgehalts nicht im Hundefutter vorhanden sein. Hülsenfrüchte können allenfalls gekocht verfüttert werden, da sie das Gift Phasin enthalten, was zur Verklumpung des Bluts führen kann.
  • Weintrauben: Weintrauben enthalten Oxalsäuren, die sich auf die Nieren deines Hundes niederschlagen können.
  • Milch & Milchprodukte: Da den meisten Hunden das Enzym für die Verdauung von Milchzucker (Laktose) fehlt, können größere Mengen des Verzehrs von Milchprodukten zu Unverträglichkeiten führen.

2. Auswahl der richtigen Fleischsorte für das selbstgemachte Hundefutter

Für dein selbstgemachtes Hundefutter kannst du gekocht oder gegart alle Fleischsorten verwenden, sogar Fisch ist gesund für deinen Hund. Roh jedoch musst du auf Schweinefleisch und Fisch verzichten.

Hast du schon von dem BARF-Prinzip gehört? Dabei handelt es sich um die „biologisch artgerechte Roh-Fütterung“, englisch „bones and raw food“. Hunde sind von Natur aus Fleischfresser. Jedoch müssen wir bedenken, dass sich der Hund in den letzten Jahrhunderten an den Lebensstil der Menschen angepasst hat. Das Hundefutter besteht schon lange nicht mehr aus selbst gejagter Beute mit Haut und Haaren. Seit der Domestizierung haben sich Hunde als Allesfresser herausgestellt, denn häufig bekamen sie nur die Überreste der menschlichen Gerichte.

Bei der BARF Fütterung geht es nun jedoch wieder zurück zur Natur. Dabei bekommen die Hunde 100% rohes Fleisch, ohne Zusatzstoffe. Vor allem für allergische Hunde kann hier eine speziell zugeschnittene Ernährung produziert werden. Verschiedene Rechner erstellen dir einen Futterplan nach BARF Prinzip, wie zum Beispiel der vom BARF CHECK.

3. Ausgewogene Bilanz von Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen

Zum selbstgemachten Hundefutter gehört jedoch nicht nur Fleisch, sondern auch andere Quellen für Proteine, Vitamine und andere Nährstoffe. Gebratene oder gekochte Eier können deinen Hund mit Proteinen versorgen, gekochtes Obst und Gemüse mit Vitaminen und Ballaststoffen. Roh können Hunde auch Möhren fressen, die gleichzeitig die Zahnreinigung unterstützen.

Eine ausgewogene Ernährung ist für deinen Hund vor allem wichtig, wenn du ihn vegetarisch ernähren möchtest. Es ist wichtig, dass es ihm an keinem Nährstoff fehlt. Möglich ist eine vegetarische Ernährung auf jeden Fall, jedoch solltest du das Verhalten deines Hundes besonders im Auge behalten und die Ernährung nicht von einem auf den anderen Tag komplett umstellen.

Rezepte für selbstgemachtes Hundefutter

Falls du direkt das Hundefutter selbst machen möchtest, können wir dir hier zwei Rezepte empfehlen. Bitte beachte, dass jeder Hund anders auf bestimmte Lebensmittel und Inhaltsstoffe reagieren kann. Die angegebenen Mengen hängen von der Größe und der Aktivität deines Hundes ab. Solltest du dir unsicher sein, ziehe deinen Tierarzt zu Rate.

Hundekekse mit Thunfisch oder Leberwurst

Wichtig: Die gebackenen Hundekekse halten sich nur einige Tage bei kühler Lagerung. Für eine längere Aufbewahrung solltest du die Snacks einfrieren.

  • 1 geraspelte Möhre, 1 Ei, 1 Dose Thunfisch oder Leberwurst mit 100g Maismehl vermischen und zum Teig kneten
  • in verschiedene Kekse aufteilen und bei 180°C für 30 Minuten im Backofen backen (nach 15 Minuten einmal wenden)

Lachs mit Kartoffel- und Möhrenpüree

Wichtig: Achte darauf, dass der Fisch keine Gräten enthält und lasse das Gericht abkühlen, bevor du es deinem Hund gibst.

  • 200g Lachs,150g Kartoffeln, 1 Apfel und 1 Möhre kleinschneiden und für 20 Minuten in einem Topf mit Wasser garen lassen
  • Du kannst im Anschluss die Zutaten zusammen mit etwas Leinöl pürieren